Wiedereröffnung
1981 bis 2008
Im Jahr 1981 wurde Tempelhof für den Zivilluftverkehr also Geschäftsreiseverkehr, der seitdem ein Schwerpunkt des Flughafens war, und für Fluggesellschaften mit kleinerem Flugmaterial, wiedereröffnet. Als eine der ersten Fluggesellschaften nahm die US-amerikanische Regionallinie Tempelhof Airways 1981 mit einer Nord 262 ihren Shuttle-Dienst zwischen Tempelhof und Paderborn im Auftrag des Computerunternehmens Nixdorf auf. 1990 wurden wieder mehr als 400.000 Fluggäste geflogen. Die Abfertigung der Fluggäste lief zunächst nicht über die zu früheren Zeiten genutzte Haupthalle, sondern über einen relativ kleinen Bereich, dem späteren GAT (Abfertigungsbereich für allgemeine Luftfahrt), südwestlich der Haupthalle. Die Haupthalle selbst wurde aufgrund der schnell steigenden Passagierzahlen am 16. Dezember 1990 durch den Flughafenbetreiber wiedereröffnet. Erst zu Beginn des Jahres 1992 war der Service wieder einem gewissen Standard angepasst: Eine Hallenbar wurde gebaut, das neue Restaurant oberhalb der Haupthalle mit Blick auf das Vorfeld öffnete, neue Anzeigetafeln für Abflüge und Ankünfte wurden errichtet, und ein neues Gepäckausgabeband für Inlandsflüge in der Haupthalle ging in Betrieb.
Die U.S. Air Force gab den Flughafen 1993 bei ihrem Abzug aus Berlin wieder komplett für die BFG frei. Der Flughafen galt, aufgrund der mit nur 2116 Metern relativ kurzen Start- und Landebahn, als ziviler Verkehrsflughafen, der vorwiegend für innerdeutsche und innereuropäische Ziele genutzt wurde. Große Transportflugzeuge wie die Lockheed C-5 Galaxy konnten nur unter eingeschränkten Bedingungen genutzt werden. Zweimal landete eine Boeing 747 der Pan American in Tempelhof. Am 18. September 1976 landete eine Boeing 747 SP, aus Amsterdam kommend, anlässlich des Tages der offenen Tür und am 12. Juni 1987 eine Boeing 747-121 von/nach Frankfurt am Main mit 300 Journalisten aufgrund des Besuches von US-Präsident Ronald Reagan.
Am 24. Mai 2001 stürzte ein auf Tempelhof anfliegendes einmotoriges Reiseflugzeug vom Typ Beechcraft B36TC Bonanza nach einem Triebwerksausfall ab. Beim Versuch einer Außenlandung prallte das Flugzeug auf die Giebelwand eines Wohngebäudes im Berliner Ortsteil Neukölln. Die beiden Insassen kamen bei dem Absturz mit nachfolgendem Aufschlagbrand ums Leben. Die Unfallursache lag laut der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung neben dem Triebwerksausfall auch an das für Notlandungen ungeeignete Gelände. Dies war entgegen aller Kritik bezüglich der Innenstadtlage des Flughafens seit der Berliner Luftbrücke der einzige Flugunfall mit Todesfolge des Flughafen Tempelhofs.
Am 27. Mai 2006 wurde am Flughafen das Red Bull Air Race ausgetragen. Seit 2007 war die Zeppelin University mit einem Standort im Flughafenfoyer vertreten. Am 8. September 2007 landete anlässlich der Veranstaltung „Reisemarkt“ ein Großraumflugzeug Airbus A330-200 der LTU in Tempelhof, der einen problemlosen Umgang mit der kurzen Startbahn sowie mehrere Durchstartmanöver mit Passagieren an Bord demonstrierte.
In den Jahren 2007 und 2008 gab es zahlreiche Fly-ins von Privatmaschinen, die bis zu 180 kleinere Flugzeuge gleichzeitig nach Tempelhof brachten.